Wir alle zusammen, denn:
Die schönsten Geschichten schreibt das echte Leben
„Der Tunnel des Herrn P.“
Ein groteskes Stück in drei Akten
15. bis 17. April
Es gab 9 Vorstellungen
Salzburger Porsche-Tunnel Festspiele
15. - 17. April 2025
Es war ein Mitmach-Theater, selbstorganisierte Festspiele für alle, die diese Ungerechtigkeiten nicht länger hinnehmen möchten. Wir können uns Über-Reiche wie Wolfgang Porsche nicht mehr leisten. Für 10 Millionen Euro einen Privattunnel? Nicht mit uns! Kein Luxus für Wenige auf Kosten Anderer, sondern für das Gute Leben für Alle. Mach mit und sei dabei!
*Denn Bildung muss kostenlos sein und kann gerne geteilt werden. Nutz die Eintrittskarten gerne als Flyer 😉
NEIN! zum Porsche-Tunnel - Petition
Wir sammeln Unterschriften bis zum 14. Mai, um Druck auf die dann stattfindenden Gemeinderatssitzung aufzubauen und klar zu machen: Wir sagen NEIN! zum Porsche-Tunnel. Der ORF hat bereits direkt über die Petition berichtet.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Stand der Dinge?
Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, plant den Bau eines privaten, etwa 500 Meter langen Tunnels mit einer unterirdischen Garage zu seiner Villa am Kapuzinerberg in Salzburg. Dieses Vorhaben hat in der Stadt intensive Diskussionen ausgelöst.
Im April 2024 schloss der damalige Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) einen Vertrag mit Porsche ab, der ihm gegen eine einmalige Zahlung von 40.000 Euro das Recht einräumte, den Tunnel auf städtischem Grund zu errichten. Dieser Vertrag wurde kritisiert, insbesondere hinsichtlich der Angemessenheit der Abgeltung und der Transparenz des Verfahrens.
Ein von der Stadt beauftragter, gerichtlich beeideter und von Porsche bezahlter Sachverständiger kam in einem Gutachten zu dem Schluss, dass die vereinbarte Summe angemessen sei; tatsächlich wäre ein Betrag von 35.304 Euro ausreichend gewesen. Dennoch bleibt die Kritik bestehen, insbesondere von Seiten der Bürgerliste, die die grundsätzliche Frage aufwirft, ob es im Interesse der Stadt sei, einem Privatpersonen eine dauerhafte Dienstbarkeit für einen Privattunnel einzuräumen.
Für die Umsetzung des Projekts ist eine Änderung des Flächenwidmungsplans erforderlich, über die der Gemeinderat voraussichtlich am 14. Mai 2025 entscheiden wird. Bis dahin bleibt der Ausgang des Vorhabens ungewiss.
Geschichtliche Einordnung
„Im Oktober 2020 hatte der Enkel von Ferdinand Porsche (1875-1951), der für das Dritte Reich den KDF-Wagen, den Vorläufer des VW Käfer, entwickelt hatte, die Villa für 8,4 Millionen Euro gekauft. Sie wird derzeit renoviert. Das Gesamtvermögen der Familie wird vom SWR auf 22,5 Milliarden Euro geschätzt. Sie hält 53,3 Prozent der Stimmrechte an der Volkswagen AG und 25 Prozent der Stammaktien der Porsche AG, die derzeit in einer Krise steckt. Wolfgang Porsche zeigt sich gerne in Salzburg mit Gabriele Prinzessin von Leiningen, so 2024 Jahr bei der Eröffnung derSalzburger Festspiele.“ (merkur)
„Eine ausgenommen produktive Zeit für den Schriftsteller: Um die 200 000 Seiten soll er laut seiner Frau geschrieben haben, darunter die „Sternstunden der Menschheit“ und seine Biografie über Marie Antoinette. Die Villa empfand Zweig als „ebenso romantisch wie unpraktisch“, wie er in seinen Erinnerungen „Die Welt von gestern“ festhielt. Dass sie „unzugänglich für Autos und nur auf einem drei Jahrhunderte alten Kalvarienweg mit mehr als hundert Stufen zu erklimmen“ war, störte ihn nur bedingt, bot sie doch „einen zauberhaften Blick über Dächer und Giebel der vieltürmigen Stadt“.
Anfang 1934 durchsuchten austrofaschistische Polizisten Zweigs Villa nach Waffen – eine Schikane. Kurz danach floh der jüdische Autor nach England und verkaufte das Haus unter Wert.“ (süddeutsche zeitung)
Was ist das Problem?
Das Problem an einem privaten Tunnel für Wolfgang Porsche – oder jede andere überreiche Einzelperson – ist nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern eine symbolische und reale Frage nach Gerechtigkeit, Gemeinwohl und partizipativer Stadtentwicklung. Hier einige zentrale Kritikpunkte:
🔧 1. Nutzung öffentlichen Raums für private Zwecke
Der Tunnel soll über städtischen Grund verlaufen – das bedeutet: öffentlicher Raum wird dauerhaft einer Privatperson überlassen. Das stellt ein fragwürdiges Signal dar, wer sich Zugang und Wege in der Stadt „erkaufen“ kann – buchstäblich unterirdisch.
💰 2. Unverhältnismäßig niedrige Abgeltung
Für das Wegerecht unter dem öffentlichen Grund wurden einmalig nur 40.000 Euro gezahlt. Diese Summe steht in keinem Verhältnis zum Privatnutzen oder zum Vermögen der Porsche-Familie (geschätzt: 22,5 Milliarden Euro). In Relation auf das Durchschnittsvermögen in Österreich von rund 95.000 Euro hättest Du für Deinen Privattunnel eine Abgeltung in Höhe von 17 Cent gezahlt.
🚧 3. Symbol für soziale Ungleichheit
Ein Milliardär baut sich seinen eigenen Weg durch den Berg, während viele Menschen mit hohen Mieten, schlechter Infrastruktur oder fehlendem Wohnraum zu kämpfen haben. Der Tunnel wird so zum Symbol eines unterirdischen Klassenwegs – exklusiv und abgehoben vom Alltag der Mehrheit.
🏛️ 4. Mangelnde Kontrolle & Transparenz
Der Vertrag wurde hinter verschlossenen Türen verhandelt – ohne breite öffentliche Diskussion. Das wirkt wie ein Demokratiedefizit: Entscheidungen über öffentlichen Raum sollten öffentlich verhandelt werden.
🏞️ 5. Eingriff in historisches und sensibles Stadtgebiet
Der Tunnel führt in den Kapuzinerberg, ein historischer, denkmalgeschützter und ökologisch sensibler Bereich. Statt zu schützen, wird der Berg hier buchstäblich durchlöchert – für privaten Komfort.
🧭 6. Was für alle gilt – oder nur für einen?
Wenn ein Milliardär einen Tunnel durch städtischen Boden bekommen kann, was heißt das für Zugangsgleichheit? Wer kann sich dann in Zukunft seinen eigenen Zebrastreifen, Park oder Luftschutzbunker kaufen?
💡 Fazit:
Es geht nicht nur um Beton unter der Erde – es geht um gesellschaftliche Werte über der Erde:
Wollen wir eine Stadt, in der sich Über-Reiche eigene Wege graben – oder eine Stadt, in der wir gemeinsam neue Wege finden?
Wie lösen wir das Problem?
Es braucht Druck von unten, um Öffentlichkeit herzustellen und eine Debatte über das Problem auszulösen. Die Salzburger Porsche-Tunnel-Festspiele sind ein loser Zusammenhang aus engagierten Bürger*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich gegen den geplanten privaten Porsche-Tunnel am Kapuzinerberg stellen. Mit kreativen Protestformen, satirischen Interventionen und einem klaren Appell an Gerechtigkeit und Gemeinwohl setzen wir ein Zeichen gegen elitäre Sonderwege, ungerechte Stadtpolitik und historische Amnesie. Zwischen 15. und 17. April verwandeln wir Salzburg in eine Bühne für eine andere Stadt: offen, solidarisch und radikal kritisch gegenüber Machtmissbrauch und ungerechtem Überreichtum.
Unser Motto: Privilegien untergraben – für eine Stadt, in der sich nicht nur Reiche ihren Weg graben können.
Kann ich mitmachen?
Unbedingt. Es ist offen für alle.
Bring Dein buntes Aktionsbild ein:
Du hast Idee, wie die Festspiele noch festlicher werden können? Dann schreib uns gerne an aktionsbildidee@salzburger-porsche-tunnel-festspiele.at
Komm mit Deiner Aktionsgruppe vorbei:
Du magst direkt mit Deiner Aktionsgruppe vorbei kommen, aber hast noch fragen, dann meld Dich unter bandenbilden@salzburger-porsche-tunnel-festspiele.at
Aber eigentlich seid ihr nur neidisch. Gehts halt arbeiten - dann gehts sich eh aus.
Leider ned…
Eine Rechnung macht es deutlich.
Das durchschnittliche Gehalt für Jobs in Salzburg, Österreich beträgt 50.037 € (EUR) pro Jahr oder einen Stundenlohn von 24 € (EUR).
Das Vermögen von Wolfgang beläuft sich auf 22.5 Milliarden € (EUR). Das sind 22.500.000.000 (in Worten: Zweiundzwanzig Milliarden fünfhundert Millionen, denn eine Milliarde sind 1.000 Millionen).
Wielange müsstest Du also arbeiten, um so reich zu werden wie Wolfgang?
Durchschnittsgehalt für Jobs in Salzburg liegt bei 50.037 € (EUR). Teilen wir also das Vermögen von Wolfgang durch das Durchnittseinkommen kommen wir auf die Anzahl der Jahre und die Zahl lautet:
449.667,24623778
Also rund 449.500 Jahre. Bei einer Durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 82 Jahren braucht es gerade mal 5481,70731707 Generationen ohne Rente durchmalocht, um auf das Vermögen von Wolfgang zu kommen. Das ist einfach gar nicht darstellbar.

Christina Hammér
Präsidentin der Salzburger Porsche-Tunnel Festspiele
„Kunst muss sich immer mit der Gesellschaft auseinandersetzen. Druck von unten ist ein kraftvoller Impuls, der uns dazu anregt, neue Perspektiven zu gewinnen und die Grenzen des traditionellen Kunstbetriebs zu hinterfragen. Solche Initiativen sind notwendig, um die Relevanz und Verantwortung der Aktionskunst zu bewahren und wirklich was zu bewegen.“
